The secure future of your personal belongings #7
How Bluetooth paired with an anonymous Uber-like interface could drastically reduce bicycle and mobile phone theft.
Welcome to Future Potentialis #7
I’m Andreas Freund. I’m exploring pressing issues in tech, science, and society with sources and inspirations to let you dig deeper.
I am experimenting with a new format for the newsletter. Hopefully, it proves a little more accessible and more faithful to the name Future Potentialis.
Also, I hope you find some time to work on an entry for our essay competition on “The First Time”, which I run together with “alexandria” magazine.
Für die deutsche Version, bitte hinunterscrollen.
Future scenario: Bikes, mobile phones, and other personal items are hardly ever stolen.
Solution
Car immobilizers reduced vehicle thefts, marked money bank robberies, now, technological advances can make mobile phones and bicycles more secure. Apple created an anonymous end-to-end encrypted P2P wireless mesh system (though not open-source): its FindmyPhone feature tries to get a location for a stolen (or lost) device, even if it doesn't have a wireless connection of its own. To do so, it connects to nearby Apple devices, owned by strangers, using Bluetooth. Apple plans to sell a small (key-ring size) Bluetooth dongle that enables bikes or bags to join the same crowdsourced network of hundreds of millions of iPhones. As even Apple itself doesn’t know the location of a stolen device or bike, one has not to worry about privacy, because only predefined devices are able to decrypt the location.
What’s missing
Despite in aggregate costing US consumers $30 billion each year, police often refuse to act on mobile phone thefts, because individual damages are only in the range of a couple of hundred euros, and investigating a theft requires a disproportionate policing effort. That's why in most countries, bike theft and mobile phone theft are almost considered "risk-free" crimes. Attempts to solve this involved marking phones with unique unalterable IMEI numbers that enabled operators to maintain a blacklist, which denies stolen devices to establish a connection to a network. However, not all operators enforced or updated blacklists and furthermore thieves found ways to change the IMEI number after all. Others promised help with specialized apps by for example allowing to remotely take pictures of the thief (or buyer). It proved quite useless for the individual, as again the police could not afford to launch a full-scale investigation based on a blurry photo. Also, Apple's system is, especially in dense cities, often not precise enough to pinpoint an exact location: so multiple officers (as they are dealing with a criminal, resistance has to be expected) would have to get search warrants for two to three flats, possibly spending hours searching them to locate the stolen device. And getting your flat searched because in its vicinity is a stolen object, is very intrusive and could be used abusively against activists. This is also why stolen bikes, even if they are equipped with GPS trackers, are often not retrieved by police. Dutch bicycle company VanMoof has thus created a "Bike hunter" team that tracks and recovers stolen bikes. But despite their self-proclaimed success stories, self-policing and "restealing" - cracking a foreign lock on your bike- is illegal: so if confronted people are unwilling to hand over the bike, VanMoof cannot do much. Yet, if Apple's system is widely adopted, it should become viable for the police to create a dedicated unit that recovers stolen objects from the street. Using analytics and smart operation planning — imagine an Uber-like interface, mapping police officers and stolen objects — it should be able to retrieve a decent number of stolen phones and bikes without much additional policing effort. It would increase the chance and fear of being caught and thus alter the risk/reward calculation of criminals, deterring many, and thereby significantly decrease bike and mobile phone theft.
Thank you for reading,
Andreas
Eine Zukunft ohne Diebstahl?
Wie Bluetooth in Verbindung mit einer anonymen Uber-ähnlichen Software Fahrrad- und Handydiebstähle drastisch reduzieren könnte.
Zukunftsszenario: Handys, Fahrräder und andere persönliche Gegenstände werden kaum noch gestohlen.
Lösung
Wegfahrsperren reduzierten Fahrzeugdiebstähle und markierte Geldscheine Banküberfälle. Durch technische Innovationen könnten Mobiltelefone und Fahrräder auch sicherer werden. Apple hat alle verkauften Geräte zu einem anonymen Ende-zu-Ende-verschlüsselten P2P-Wireless-Mesh-System verbunden (nicht Open Source): Die FindmyPhone-Funktion versucht, einen Standort für ein gestohlenes (oder verlorenes) Gerät zu ermitteln, auch wenn es gerade keine drahtlose Verbindung hat. Dazu wird über Bluetooth eine Verbindung zu sich in der Nähe befindenden fremden Apple-Geräten hergestellt. Apple plant nun den Verkauf eines kleinen Bluetooth-Dongles (in etwa der Größe eines Schlüsselrings) mit dem auch Fahrräder oder Taschen dem gleichen Netzwerk von Hunderten Millionen iPhones beitreten können. Dabei muss man sich keine Sorgen um seine Privatsphäre machen, da nicht einmal Apple selbst den Standort gestohlener Geräte erfährt, sondern dieser nur von vorbestimmten Apple-Geräten entschlüsselt werden kann.
Was noch fehlt
Obwohl Handydiebstähle allein amerikanische Verbraucher über 25 Milliarden Euro pro Jahr kosten, bleibt die Polizei oft untätig, weil individuelle Schäden nur ein paar hundert Euro betragen und unverhältnismäßig viel Polizeiarbeit erforderlich ist, um Diebe zu fassen. Deshalb gelten in den meisten Ländern Fahrrad- und Handydiebstahl als nahezu risikolos. Um Handydiebstählen beizukommen, wurden Telefone zunächst mit eindeutigen unveränderlichen IMEI-Nummern versehen. Netzbetreibern konnten so schwarze Listen führen, die gestohlenen Geräten den Verbindungsaufbau zum Netzwerk verweigerte. Allerdings haben sich nicht alle Betreiber an die schwarzen Listen gehalten oder diese nachlässig aktualisiert, und Diebe schafften es die IMEI-Nummer zu ändern. Andere versprachen Hilfe mit speziellen Apps, die es ermöglichten Bilder des Diebes (oder Käufers) aus der Ferne aufzunehmen. Dies war allerdings sowohl für den Einzelnen als auch für die Polizei nutzlos, da diese auf Grundlage eines unscharfen Fotos keine Untersuchung einleiten kann. Auch das Apple-System hat seine Schwächen: insbesondere in dicht besiedelten Städten, ist es oft nicht präzise genug, um einen exakten Ort zu bestimmen. Daher müssten mehrere BeamtInnen (da es sich um VerbrecherInnen handelt, muss mit Widerstand gerechnet werden) Durchsuchungsbefehle für zwei bis drei Wohnungen erhalten und verbringen im schlimmsten Fall Stunden damit diese zu durchsuchen, um das gestohlene Gerät aufzufinden. Eine Wohnung zu durchsuchen in dessen Nähe sich ein gestohlenes Objekt befindet, ist allerdings ein schwerwiegender Eingriff in die Privatsphäre und kann missbräuchlich gegen AktivistInnen eingesetzt werden. Dies ist auch der Grund, warum gestohlene Fahrräder, selbst wenn sie mit GPS-Trackern ausgestattet sind, häufig nicht von der Polizei zurückgeholt werden. Das niederländische Fahrradunternehmen VanMoof hat daher ein "FahrradjägerInnen" Team gegründet, das gestohlene Fahrräder aufspürt und zurückholt. Trotz ihrer vermeintlichen Erfolgsgeschichten, ist es illegal sein Fahrrad "zurückzustehlen", also ein fremdes Schloss am eigenen Fahrrad zu knacken. VanMoof sind auch die Hände gebunden, wenn konfrontierte Diebe (oder Käufer) das Fahrrad nicht freiwillig aushändigen. Mit einer flächendeckenderen Verbreitung des Apple-Systems sollte es jedoch für die Polizei möglich sein, eine dezidierte Einheit zu schaffen, die gestohlene Gegenstände von der Straße zurückholt. Mithilfe von Analysen und intelligenter Einsatzplanung — man stelle sich eine Uber-ähnliche Oberfläche vor, die PolizistInnen und gestohlene Objekte kartiert — sollte es möglich sein, eine beträchtliche Anzahl gestohlener Telefone und Fahrräder ohne viel zusätzlichem Polizeiaufwand aufzugreifen. Dies würde die Wahrscheinlichkeit und die Angst erhöhen, erwischt zu werden, und somit die Risiko- / Ertragsberechnung von Kriminellen verändern. Durch den Abschreckungseffekt würde der Diebstahl von Fahrrädern und Mobiltelefonen erheblich verringert werden.
Vielen Dank fürs Lesen,
Andreas
p.s. zum Abschluss möchte ich noch einmal auf den Essaywettbewerb „Das erste Mal“ hinweisen, den ich zusammen mit dem Magazin „alexandria“ veranstalte. Essays können noch bis zum 1. September eingereicht werden.